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Geothermie-Projekt St.Gallen: Bohrloch wird vorläufig nicht verschlossen

18.02.2015: Der St.Galler Stadtrat hat nach dem Geothermie-Abbruch im Mai 2014 über den weiteren Umgang mit der Tiefbohrung „St.Gallen GT-1“ im Sittertobel entschieden. Das rund 4450 Meter tiefe Bohrloch verbleibt bis auf weiteres im aktuellen, provisorisch konservierten Zustand. Ergibt sich innerhalb der nächsten Jahre keine alternative Nutzung, soll das Bohrloch endgültig verschlossen werden.

Der Stadtrat hat entschieden, die provisorische Bohrlochkonservierung im Sittertobel vorderhand zu belassen. Zum einen besteht kein unmittelbarer Handlungszwang. Zum anderen sollen etwaige Optionen für eine Nutzbarmachung des Bohrlochs aufrechterhalten werden. Die Sicherheit der Bohrung und der Bohrplatzumgebung ist mit dem aktuellen Bohrlochausbau und der regelmässigen Drucküberwachung für Jahre gewährleistet. So können die Technologieentwicklung, eine allfällige Gasnutzung sowie potenzielle Forschungsinteressen weiter verfolgt und bei Bedarf geprüft werden.

Abklärungen zur potenziellen Gasnutzung
Seit Herbst 2014 wird die Möglichkeit einer „Singletten-Nutzung“ zur Gasförderung untersucht (vgl. Medienmitteilung vom 18. September 2014). Die hierfür erforderlichen Investitionen liegen im Bereich von CHF 6,5 Mio. bis 7,5 Mio. Aufgrund der unsicheren Prognose zum förderbaren Gasvolumen ist eine Umsetzung ohne finanzielle Beteiligung von Kooperationspartnern derzeit allerdings nicht vorstellbar. Diesbezüglich haben verschiedene Sondierungsgespräche mit potenziellen Interessenten stattgefunden, wobei deren interne Prüfungen von verfügbaren Daten länger andauern als erwartet. Derzeit liegen den St.Galler Stadtwerken noch keine konkreten Ergebnisse und Rückmeldungen in Bezug auf allfällige Gasförderungs- und Beteiligungskonzepte vor. Mit dem Entscheid über die vorläufige Beibehaltung der provisorischen Bohrlochkonservierung können diese Abklärungen nun fundiert weitergeführt werden.

Zukünftige Arbeiten
Sollte das Bohrloch innerhalb der nächsten Jahre keiner alternativen Nutzung dienen, so wird, wie in der ursprünglichen Projektplanung vorgesehen, ein Teilrückbau des Bohrplatzes sowie ein definitiver Bohrlochverschluss über das Einbringen von Zement umgesetzt. Anschliessend steht das Bohrplatzgelände wieder weitestgehend uneingeschränkt und ohne weitere Überwachungsmassnahmen für anderweitige Zwecke zur Verfügung. Zur Umsetzung dieser vorgesehenen Abschlussarbeiten wurden Rückstellungen in der Höhe von rund CHF 3.9 Mio. gebildet.

Geothermieprojekt Gossau-Herisau wird nicht weiterverfolgt

Von der Umsetzung eines Geothermie-Heizkraftwerks inklusive Fernwärmeversorgung im Raum Gossau-Herisau wird abgesehen. Den Entscheid begründen Vertreter des verantwortlichen Konsortiums, bestehend aus St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG, St.Galler Stadtwerke, SN Energie AG und Axpo, damit, dass aufgrund der komplexen geologischen Verhältnisse an diesem Standort hohe Risiken in Kauf genommen werden müssten.

Bildquelle: Stadt St.Gallen

Aktueller Bohrstand

4450

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